“Die wahren Abenteuer passieren im Kopf”
Wir sehen uns Videos, Livestreams und Filme an, sind fasziniert von den Bildern, den Aufnahmen und den Menschen, die uns bewegen. Dennoch sagt unser Kopf: “Hier stimmt etwas nicht”. Es ist weder die Farbe oder die Kamera, noch ist es die Schärfe oder Bewegung. Es ist meistens: der Ton.
Gut möglich, dass der Originalton nur mit dem Kopfmikrofon der Kamera aufgenommen wurde oder – noch schlechter – mit dem internen Mikrofon des Smartphones. Plötzlich hören wir Umgebungsgeräusche, deren Quelle wir aber nicht in dieser Szene sehen, und schon bastelt sich unser Gehirn Bilder zusammen, die nichts mit der Geschichte zu tun haben, die wir erzählen möchten.
Vergessen Sie Color Grading, grafische Spielereien und teure Kamerastabilisatoren. Passt der Ton nicht, passt die Geschichte nicht. Das beginnt bei einfachen Hybrid-Konferenzen (viele Menschen in einem Raum), geht über Pressekonferenzen (ein Mikrofon für das ganze Podium) und reicht bis zum einfachen Interview.
Das Mantra für den richtigen Ton lautet:
Das Mikro muss so nah wie möglich an die Quelle!
Dazu haben wir folgende Tipps:
- Ansteckmikrofone an Hemd/Kragen/Sakko
- Handmikrofon mit enger Charakteristik
- Richtmikrofon mit Angel
- Richtmikrofon mit Tischstativ
- Freisprecheinrichtung (Bluetooth im Ohr oder Mikrofon im Kragen)
Gerade bei Produktionen mit mehreren Mikrofonen und eventuell einer zusätzlichen Tonanlage im Saal ist es wichtig, einen eigenen Ton-Operator zu engagieren. Er oder sie kann die Lautstärken der einzelnen Mikrofone regeln, Frequenzen verstärken beziehungsweise dämpfen und sich um technische Schwierigkeiten kümmern. Fällt ein Mikrofon um, wird die Batterie leer oder funken zu viele Medien auf demselben Frequenzband, so können die Tontechnikerinnen oder Tontechniker unabhängig von der Bildregie eingreifen.